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1. Dezember 2022 bis 29. Mai 2023

Evarist Adam Weber (1887–1968)!
Zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit,
zwischen freier und angewandter Kunst

Das Museum August Macke Haus in Bonn stellt den Maler des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit aktuell in einer Sonderausstellung mit rund 120 Arbeiten vor. Doch viele seiner Werke sind bis heute verschollen. Geboren wurde der Künstler als Adam Weber 1887 in Aachen. Seit 1908 stellte er unter dem Künstlernamen Evarist Adam Weber aus. Von 1905 bis 1910 studierte er an der Düsseldorfer Kunstakademie und soll dort auch dem Kommilitonen August Macke begegnet sein. Nach dem Studium siedelte er nach München über, hielt aber den Kontakt zum Rheinland aufrecht. 1919 wurde er Mitglied der legendären Vereinigung Das Junge Rheinland und präsentierte seine Werke immer wieder unter anderem in Aachen und in Düsseldorf. In München stellte er häufig mit der dortigen Neuen Secession aus und war auf Ausstellungen in ganz Deutschland und Österreich präsent.  Für seine Bilder erhielt er mehrere Auszeichnungen. Viele Holzschnitte entstanden, besonders während der Aufbruchsbewegung nach dem Ersten Weltkrieg. Sie wurden in den zahlreichen Zeitschriften abgedruckt und sind gut dokumentiert. Doch wo sind die Gemälde geblieben, die Weber in den Ausstellungen zeigte? Die impressionistischen und neoimpressionistischen Anfänge mit Landschaften seiner Reisen aus Paris und den bayrischen Bergen? Oder die aus den 1920er Jahren, Stadtansichten etwa mit fulminant-dynamischen Blickwinkeln in expressiv-sachlicher Malweise, Bilder von seinen Reisen in die Schweiz, nach Südfrankreich, nach Italien, Berlin, Wien und Hiddensee? Als leidenschaftlicher Motorradfahrer war der Künstler viel mit seiner BMW-Maschine unterwegs.

Solche Bilder suchen wir nach wie vor, darunter Stadtansichten von Avignon, Siena und Positano, südliche Hafenansichten und Ansichten der bayrischen Berge. Bisher sind uns solche Gemälde nur aus Abbildungen in alten Zeitschriften bekannt.

Eine Besonderheit sind Webers Sportbilder. Mit seinem Motorrad fuhr er auch zu den meist vom ADAC veranstalteten Motorrad- und Auto-Rennen und hielt diese in rasanten und dynamischen Bildern fest. Sogar Plaketten entwarf er für diese Rennen. Aber auch davon haben wir nur Kenntnis aus alten Zeitschriften. Nach dem tragischen Unfalltod seiner kleinen Tochter, der Trennung von seiner ersten Frau und der Heirat mit Gertraud Heubach, entstanden weniger Ölgemälde, sondern mehr Pastelle. Und wunderbares Kunsthandwerk. Denn 1931 gründet das Ehepaar die kunsthandwerklichen Werkstätten Weber-Heubach, Ebenhausen bei München. Später arbeiteten und wohnten sie in Icking, dann in Dießen am Ammersee und zeigten ihre Batiken, Bastarbeiten, geritzten Glasobjekte und Ledertaschen international.

Wenn Sie uns Hinweise und Informationen zum Künstler und zum Verbleib seiner Werke geben können, freuen wir uns, wenn Sie Kontakt zum Museum August Macke Haus aufnehmen.