Das besondere Kunstwerk

August Macke
Frau im Garten, 1911

Öl auf Leinwand,
76,5 x 59,5 cm, Privatbesitz
Foto: Petra Kiby-Menzer

Im Gartenraum im Erdgeschoss des ehemaligen Wohn- und Atelierhauses von August Macke ist ein großes, selten öffentlich gezeigtes Gemälde von ihm zu sehen.

Eine junge Frau, die man aufgrund ihres aufgesteckten dunklen Haares und ihrer zugewandten Haltung sofort mit Mackes Frau Elisabeth verbindet, erscheint darin inmitten eines üppig grünen Blumen- und Gemüsegartens, hinterfangen von sanften Hügeln und Häusern. Eine friedvoll harmonische, paradiesisch anmutende Szenerie, wie sie für Macke nicht ungewöhnlich ist.

Das Gemälde entstand 1911, als der Künstler und seine Familie gerade das Haus an der Bornheimer Straße/Ecke Hochstadenring in Bonn bezogen hatten. Damals malte Macke mit Vorliebe Motive seiner unmittelbaren Umgebung, die als Stadtrandgebiet noch sehr ländlich geprägt war. Dazu ließ er gerne den Blick aus seinem Atelierfenster im Dachgeschoss seines Hauses schweifen: auf die Marienkirche, den Garten hinterm Haus, die Viktoriabrücke und das Treiben in den Straßen.

Mackes Gemälde zeigt keinen bestimmten Garten. Aber es ist ein typischer, so wie man ihn in und um Bonn im rheinischen Vorgebirge oft fand und auch heute noch finden kann, mit Kohlköpfen, Salat und bunten Blumen und der typischen Form seiner Häuser.

Macke verkaufte das Bild 1912 aus einer Ausstellung seiner Werke im Jenaer Kunstverein. Seither war es nur einmal öffentlich zu sehen. Vor einiger Zeit meldete sich der heutige Besitzer im Museum August Macke Haus und stellte das Bild als Leihgabe zur Verfügung.